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Tag 9

Mirleft (Atlantikküste) – Sidi Ifni – über Mirleft und Tiznit – Sidi R’bat (nähe Nationalpark)

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Alles vom Feinsten. Tischdecke, große Stoffservietten. Unzählig viele kleine Schalen und Gefäße auf dem Tisch – sorgfältig arrangiert und farblich abgestimmt in Harmonie mit der Umgebung, jäh unterbrochen durch das kräftige Orange des immer frisch gepressten Apfelsinensafts. Ein Duft von selbstgemachten warmen Pfannkuchen und ausgebackenen Blätterteigecken tanzt über die Teller. Der endlose Blick von der Terrasse auf den Atlantik ist gratis. Ungestört und frisch bewegt sich die Morgenluft. Frühstück auf der Terrasse – untermalt von Sonnenlicht und blauen Himmel.

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Bonjour mes Amis!

Prädestiniert zum Verweilen – darum fragt nicht was uns da angetrieben hat dieses Idyll zu verlassen. Ist es der bereits sich einstellende Nomadentrieb, die Sucht nach Entdecken und Neuem, die Routine oder ganz einfach nur die große Distanz zum Meer. So sei es auch denn wir hegen denselben Wunsch, dieselbe Vorstellung von einem Haus am Meer, am Strand zum Ausklang.

Wir beraten uns und vom Hörensagen kommt als erstes der Ort Sidi Ifni in Betracht. Bekannt als Kite- und Surfparadies. Kiten, Surfen also die Hotels am Strand, oder? Macht auf jeden Fall Sinn. Bevor wieder alles verstaut und gepackt ist treffe ich den Hotelbesitzer wie er gerade seinen alten bestrestaurierten racing-green-farbenen MG unter einer Decke hervorholt. Wir finden sofort ein gemeinsames Gesprächsthema. Ich zeige ihm die Bilder von „Eddy“ meinem TR6, Bj. ´75 in French-blue. Das verbindet.

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Ich inspiziere sämtliche Räumlichkeiten des Hotels, mache Fotos bevor wir einsteigen und“ Dr. Watson“ auf Spur bringen. Sind nur knapp 40km vom heutigen Ziel entfernt und somit für uns nur ein Katzensprung. Der Tag ist jung und wir wähnen uns alle schon gegen Mittag am Strand im Chill-Modus. Immer der Steilküste entlang. Dabei denke ich mir so ganz nebenbei, wer hier surfen will muss die Klettererausrüstung mit dabei haben. In knapp eine Stunde sehen wir Sidi Ifni aus der Ferne, umhüllt vom Dunst der vom Meer kommt.

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Der „Day off“ rückt näher sowie der alkoholfreie Drink… Beach, Schwimmen, Salz und Sonne. Wir kommen näher und suchen das perfekte Hotel am Strand. Wir finden ein paar Hotel (Bruch-)Buden mitten in der Stadt, am Strand. Wow –easy does it! Enttäuschung pur. Wir lesen nochmal den Reiseführer der die Stadt mehr oder weniger als Perle der andalusischen Baukunst preist. Wo bitte schön. Wir irren umher nach der Suche auf ein adäquates Strandhotel. Fehlanzeige. Das Hotel „Bellevue“ ist dem Polyglott Führer nach ein Prachthotel im kolonialen Stil. Das wollen wir doch besser vorher überprüfen. Die Frage nach Zimmern mit Meerausblick wird wirsch vom Concierge mit „complet“ zurückgewiesen. Ich denke mir. „Ich hab dich auch ganz lieb“ und bin schon auf Konfrontation aus. Er habe Zimmer mit Ausblick zum Innenhof, ruft seinen „Lakaien“, die sollten wir uns vorher doch ansehen. Oli und Ich versuchen hier gut Miene zum bösen Spiel zu machen. Wir folgen „Madge“. Eine Tür vom Empfang aus geleitet uns hinaus auf den zentralen Innenhof von dem aus viele Treppen abgehen und viele Türen sind. Weiße geflieste Wände umgeben uns. Ein schwerer Chlorgeruch steht mitten im Hof und an den Wänden, als krönender Abschluss, befinden sich im 3 Meter Abstand krass blaue Sanitäreimer auf Augenhöhe lieblos draufgedübelt. Das Bild des Grauens. Wir nehmen die Treppen hoch gefolgt vom Chlorgeruch, über die Terrasse von der aus man nicht sehen kann, außer man steigt auf einen Stuhl, sehen die Zimmer und lassen „Madge“ wortlos dort stehen.
Polyglott wir danken dir.

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Wir haben wertvolle Zeit verloren und hoffen auf ein Wunder. Weiterfahren auf einer Schotterpiste ins Ungewisse steht heute nicht im Programm. Also erstmal wieder zurück . Sämtliches Infomaterial wird nochmal gesichtet. Dann liest Joseph eine Beschreibung vor von Hotel, abgeschieden, Strandnähe, am Naturschutzpark, 5 Star (marokkanische), Spa und luxuriöse Ausstattung – das lässt uns aufhorchen. Die Telefonnummer ist sofort gewählt und Ich spreche mit Madame XX, die uns zwar keine Zimmer direkt am Strand zusichern kann aber 100m entfernt ein Appartement mit Ausblick leerstehen hat. Einstimmig angenommen. Wir fahren hin. Die Euphorie ist gedämmt, wer weiß schon was und da erwartet. Kleine Küstenstraße, Hauptstraße, große Nationalstraße, an endlosen Arganplantagen vorbei, alles in Richtung Agadir. Wir zweigen ab und winden uns Richtung Sidi R’bat. Wir kommen an und freuen uns auf das was wir sehen. Wir sehen eine rote wüstenschloßähnliche Anlage umgeben von Grünanlagen, zentralen Pool, mit vielen kleine Terrassen perfekt abgestimmt.

Willkommen im „Ksar Massa“!

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Madame XX, nicht allzu groß aber voll energetisch begrüßt uns doch wir werden skeptisch. Niemand da außer uns und kein Zimmer frei? Aber nein, so wird uns versichert, die 20 Yoginis aus Frankreich haben gerade ihre Stunde. Ohm! Der Gedanke an veganische Küche lasst mich frösteln. Noch während der kurzen Einweisung von Madame XX rennt Oli schon zum Strand. Ich folge ihm. Endlich Meer der Genuss im Überfluss. Wir werden gewarnt dass dieStrömung tödlich ist und das Spiel mit den Wellen nur bis Kniehöhe erlaubt sei. Wir überleben doch Oli’s Rucksack wird von der Welle erfasst und nimmt Reißaus samt den darunter befindlichen Kleidungsstücken. Kurz nachgehechtet – alles gerettet!
Kollateralschaden: Oli`s Handy ist nicht wasserdicht.

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Petra und Joseph besichtigen derweil das Appartement. Passt. Suppe, Tajine und Rotwein zum Abendessen.

The Day Off darf jetzt kommen, muss jetzt kommen, denn hier bleiben wir und dieses mal länger als 24 Stunden.

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