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Tag 11+12
Noch einmal zusammen Abendessen in einem sehr guten einfachen Restaurant „Salah“ in der Rue Kasbah. Vorher noch einen Besuch im Café Clock, das sich sehr progressive und modern präsentiert und Tummelplatz der Avantgarde von Marrakesch ist. An dieser Stelle ein Tipp fürs nächste Mal: die sich dort befindliche Kochschule. Ganz einfach. Aus dem dortigen Kochbuch ein typisch original-marokkanisches Menü auswählen (egal welcher Schwierigkeitsgrad) und man wird begleitet vom Chefkoch persönlich beim Einkauf der frischen Zutaten auf dem Markt bis hin zur Zubereitung und Präsentation der Speise. Das ist ein tolles Angebot.
Die Einrichtung und Ausstattung im Café selbst ist ein gelungener Cross-Over-Mix aus traditionellen Elementen des Berbertums, aufgefrischt mit westlichen 70’s und 80‘s Jahre French-Style. Die darin gezeigten Künstler, in Form von einer permanenten Ausstellung, sind mehr als inspirativ und beachtenswert. Bravo.
Das waren wohl so die letzten Highlights des ausgehenden Abends. Am darauffolgenden Tag ist es dann soweit. Die Koffer und Taschen türmen sich an der Tür. Gemeinsames Frühstück. Hans kommt mit dazu und verabschiedet Petra, Oli und Joseph. Überraschenderweise kommt beim Verlassen des Hotels ein Taxi die Straße entlang. Kurz gewinkt und es stoppt. Kofferraum auf, Bussi Bussi, Klack Klack, Türen zu und ich stehe alleine da. Ich kann nur noch das Winken durch die verschmierten Fenster sehen und da war es auch schon um die Ecke gebogen. Hallo, ich wollte jetzt traurig sein. Habe es wohl verpasst. Ich gehe zurück ins Hotel, schnappe mir ein Buch und lege mich aufs Bett und denke mir; in drei Tagen bist du dran.
Die drei Tage vergingen und ich konnte mir Marrakesch in aller Ruhe gönnen. Machte Fotos, ging ins Hammam, ließ mir mein Bärtchen kürzen und bekam ungewollt die Haare gestutzt mit dem Scheitel jetzt auf der gegenüberliegenden Seite. Protest zwecklos, egal, ich trage eh meine Kappe oder sonst was drauf und gab trotzdem reichlich Bakschisch. Somit war jetzt einer glücklich.
Am Tag meiner Abreise standen um 8.00h pünktlich die kleinen Helfer Rachid und Mustafa, die anscheinend ihre Augen überall haben und immer alles wissen was in unmittelbarer Nachbarschaft passiert, vor der Türe des Hotels. Den Preis für die Hilfe habe ich schon wohlweislich mit ihnen vorher ausgemacht und wir holen „Dr. Watson“. Jetzt knapp 3200km älter und noch 1400km sind noch vor uns sprang sofort an. Sein Motorengeräusch ließ keine Zweifel. „Jetzt geht’s nach Hause“
Marrakesch zeigte sich wieder von der sonnigen Seite. Keine Wolke weit und breit
Großer Auftritt beim Beladen. Die Nachbarschaft steht nun vollständig um uns herum. Die Jungs haben sichtlich ihren Spaß den Zuschauern zu demonstrieren dass sie alles im Griff hatten. Als Extra durften sie noch bis zur Stadtmauer mitfahren. Ich fuhr besonders langsam damit sie auch jeder sehen kann. Stoppte vor dem Obsthändler seiner Auslage und kaufte mir vom Fahrerfenster aus noch ein Kilo Bananen für die Fahrt. Das Hupen hinter mir ließ „Dr. Watson“ noch breiter werden. Das gefiel ihnen.
Die Strecke nach Tanger wurde nur durch Tanken und Nahrungsaufnahme unterbrochen ansonsten wollte ich nur noch so schnell wie möglich auf der Fähre sein. Ich kam um 19.00h an und es war schon dunkel. Endloses Warten. Ruckartig ging es vorwärts. 3 Kontrollen mit je 3 verschieden Papieren absolviert und zu guter Letzt gab es den Nachschlag kurz vor der Fähre. Man kroch unter „Dr. Watson“ was mich sehr an DDR Zeiten erinnerte. Dann endlich der Rums der Rampe unter mir und rein damit. Letzte Einzel-Kajüte bekommen um 23.15h. Kurz noch auf das Achterdeck – dann legten wir schon ab.
Genua wir kommen.